von Sascha Felix

«Chris Hanselmann hieä, tschou Säschu.» So tönt es, wenn Chris sich bei mir meldet. Wir kennen uns seit 15 Jahren und haben schon ganz schön viel miteinander erlebt. Kurz nach seinem Weggang bei FaroTV konnte Chris seine eigene Produktionsfirma gründen. John Allen war da. Chris ist mehr als ein bunter Hund und Kreativkopf. Er hat eine Pace, die ihresgleichen sucht.

Seine Produktionen tragen Handschrift –

und eben für eine solche hat er sich bei mir gemeldet. „Dä Seven als Live Stream, weisch – so für RedBull Schwiiz us Berlin und Amsterdam. Fingsch guet?» Ich so: «Ähhh. Aso, schono – aber das musst Du mir näher
erklären.» Kurz danach sassen wir im Flugzeug nach Berlin. Einige Kisten Material von JohnAllen und kameramann.ch – gemischt, aber nicht geschüttelt. Chris liebt seine technischen Gadgets und wir ergänzen, wo nötig und möglich. So zwischen 20′ und 18000′ Fuss hat Chris dann noch kurz gebrieft. „Dass ich mit der Band ins Hotel fahre und ein paar Intro Shots machen solle.“ Ok. Ich liebe spontan und die Band hat sensationell mitgemacht. Auch Seven, das Management und die Begleiter von Red Bull halfen überall mit. Am Flughafen Berlin haben wir uns kurzerhand ein Kamera-Dolly aus einem Flughafen- Transport-Dingsda gebastelt und ein kurzes Fährtchen damit gemacht.

Ein Taxifahrer wedelte wild mit dem Zeigefinger.

„Ey, nicht erlaubt hier.“ Aber da war es schon im Kasten und wir ab in den klimatisierten Siebenplätzer. Kaum im Hotel angekommen, ging’s schon los Richtung Red Bull Studios in Berlin. Cooles Backsteingebäude an der Ohlauer Strasse – da wo Berlin zu Bett geht, wenn andere die ersten Börsenkurse in Übersee checken. Hier im ersten Stock hat Red Bull ein Sound-Studio verbaut – mit viel Style. Es war einer der heissesten Tage dieses Sommers. Die Luft stand in Berlin und der Asphalt glühte. Unser Glück war, das es im inneren des Studios klimatisiert war. Unser DOP Kim Howland, Burnie Voigt (John Allens Allzweckwaffe) und ein lokaler Assistent  buckelten ein paar fette HMI’s und U-Bangis in die Belleetage. Kim setzte das Licht mit den vorhandenen Kübeln und war nach kurzer Zeit ausgeschossen, bis zum letzten Glühwürmchen.

Einmal dick CTS drauf und los geht’s mit den Kamerapositionen. Mit drei Bedienten und einer auf dem Elektroslider musste die Show zum Live-Mischer. Chris operierte noch heftig am offenen Herzen der Streaming Box und wir machten uns bereit für die Show. Es war 20 Uhr und ein paar Zerquetschte als Sevens wunderbare Stimme durchs Analoge jagte, digitalisiert und konfektioniert die Anschlüsse verliess und sich dann für immer ins Web transportierte. Chris drückte, schnaufte, haute, schrie, lobte, wippte, fadete – er war in seinem Element – wir auch. Ich liebe den Typen, wenn er am flippen ist. Selten kann man als angestöpselter Kameramann im Live die Abhängigkeit so frei geniessen. Seven und seine Crew spielten das ausgewählte Publikum glücklich.

Red Bull Seven